deutsch

Was ist das Cafe Lotta?

Das Café Lotta möchte ein frei zugänglicher, offener und selbstbestimmter Raum sein. Hier finden Barabende, Kinoabende, gemeinsames Essen, Diskussionsrunden, Informationsveranstaltungen zu politischen Themen und manchmal auch Konzerte statt. Meistens gibt es bei den Veranstaltungen Getränke und warmes Essen gegen Spende. Das nennen wir Küche für Alle (KüfA).

Der Raum wird von einem Kollektiv betrieben. Das heißt, das Cafe Lotta hat keine*n Chef*in sondern alle, die dazugehören, können gleichberechtigt mitbestimmen, was wir im Raum machen – und was nicht.

Unsere Werte sind uns sehr wichtig. Wir stehen für eine Welt ein, in der alle Menschen selbstbestimmt – aber solidarisch miteinander – leben können. Wir wollen im Cafe Lotta eine Gegenwelt aufbauen. So können wir unsere Werte im kleinen Rahmen ein Wenig umsetzen und an manchen Tagen gemeinsam erleben, wie ein friedliches und gemeinschaftliches Zusammenleben vielleicht aussehen könnte. Die Welt draußen ist voller Ausgrenzung, Diskrimminierung und Hass – das Cafe Lotta soll Zuflucht und Ruhe davor bieten – aber auch eine Perspektive dagegen aufzeigen.

Wir verstehen uns als antirassistisch und antifaschistisch – das bedeutet nicht nur, dass wir gegen die FPÖ oder Nazis sind, sondern auch, dass wir von Rassismus betroffene Menschen unterstützen, Freund*innenschaften untereinander aufbauen und über eigene rassistische Denkmuster nachdenken (und diese ändern!). 

Wir verstehen uns als queerfeministisch – das heisst, wir glauben nicht, dass Männer in irgendeiner Weise besser sind als Frauen, Lesben, Interpersonen, Nicht-binäre oder Agender Menschen, Transpersonen oder Queers*! Im Gegenteil: Wir denken, es ist falsch, dass das Patriarchat so viele Vorteile für das männliche Geschlecht schafft. Deshalb wollen wir im Cafe Lotta, dass alle gleich viel Hausarbeit (Putzen, Kochen…) und Carearbeit (zueinander schauen, sich kümmern) leisten und niemand aufgrund seines Geschlechts ausgeschlossen oder belächelt wird. 

Wir glauben, dass der Kapitalismus ein schlechtes Wirtschaftssystem ist, in dem viele Menschen leiden und in Armut leben müssen. Dass einige wenige fast alles besitzen kommt uns unfair vor. Wir wollen eine Welt, in der sich keiner Sorgen um die grundlegenden Dinge wie Essen, Wohnen, Kleidung, Bildung usw. machen muss. So fest wir davon überzeugt sind, dass sich dieses System nur durch eine tiefgreifende Veränderung (zum Beispiel eine Revolution) verändern kann, so klar ist uns, dass das nicht morgen passieren wird. Deshalb haben wir ein paar Regeln aufgestellt, damit Menschen mit weniger Geld bei uns nicht ausgeschlossen werden: Es gibt im Cafe Lotta keine Fixpreise – jede*r soll selber bestimmen wie viel er oder sie* bezahlen kann. Dabei sollen jene, die mehr haben, die die weniger oder nichts haben, mitfinanzieren – eine Umverteilung im kleinen quasi. Ausserdem gibt es im Cafe Lotta keinen Konsumzwang, das heißt du musst hier nichts kaufen und kannst Essen und Getränke selbst mitnehmen. Und wenn Menschen Geld für etwas benötigen, gibt es auch immer die Möglichkeit bei uns Spenden zu sammeln.

Der Raum lebt davon, dass wir ihn alle gemeinsam bespielen. Mithilfe ist jederzeit gerne willkommen. 

Wenn du dich im Kollektiv einbringen willst oder Ideen hast, dann kannst du gerne zum offenen Plenum vorbei kommen (immer am ersten Mittwoch im Monat)

Bei unseren Veranstaltungen (und darüber hinaus) wollen wir einen konstruktiven Umgang mit Vorfällen von Diskriminierung und Übergriffen pflegen. 

Das heisst: Wir wollen Konflikte im Sinne der betroffenen Personen und nach unseren Werten aufklären – mit dem Ziel, Gerechtigkeit herzustellen und gemeinsam daraus zu lernen. 

Deshalb gibt es Awarenessstrukturen, die sich an Konzepten wie „Definitionsmacht“ und „Transformative Gerechtigkeit“ orientieren. Es gibt bei jeder Veranstaltung Ansprechperson(en), die nüchtern sind und an die sich Menschen mit einem Problem wenden können. Weitere Infos findet ihr auf den Aushängen (zum Beispiel unten am Klo). Sollte euch nach Veranstaltungen noch etwas einfallen (z.B. dass jemand ungut zu euch war oder euch etwas nicht gepasst hat) wendet euch an socialcontact_cafelotta@riseup.net oder sprecht Menschen vom Kollektiv persönlich an.

Uns ist bewusst, dass wir kein diskriminierungsfreier Raum sind, da wir alle immer wieder (wenn auch unbewusst) Diskriminierungen gegenüber einander reproduzieren. Wir wollen uns aber gegenseitig reflektieren und alle Verantwortung übernehmen.

Wie finanzieren wir uns? Das Café Lotta finanziert sich hauptsächlich durch Spenden. Um all unsere Ausgaben wie Miete, Betriebskosten, Grundsätzliches zu decken, brauchen wir pro Monat etwas mehr als 1200€. Ein Großteil dieser Kosten wird durch Spenden für  Getränke und Essen bei Veranstaltungen gedeckt. Möglichkeiten, den Raum finanziell zu unterstützen, sind Einzelspenden oder Pat*innenschaften in Form von monatlichen Daueraufträgen, diese sind für uns am besten planbar! Dabei kommt mit vielen kleinen Beträgen schnell Einiges zusammen! 

Wie immer stehen wir vor finanziellen Problemen. Wenn du, deine Crew oder Freund*innen von dir ein paar Euro übrig habt, du etwas geerbt oder gefunden hast oder du sonst nicht weißt, wohin mit deinem ganzen Geld, dann steck es doch in die Lotta!

Weitere Infos zum Kollektiv und zum Raum bekommst du gerne jederzeit bei uns an der Bar. Schau dir auch gerne unsere Homepage linksvominn.noblogs.org oder unser social media an (instagram und facebook)

Café Lotta Kollektiv