Initiative Bürglkopf schließen

Antirassistische Gruppe mit Fokus auf Kampf gegen Abschiebungen und Lager
mail: buerglkopfschliessen@gmx.at
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facebook: https://www.facebook.com/buerglkopfschliessen

Die Initative Bürglkopf schließen gründete sich im Sommer 2019, während im Lager Bürglkopf (Fieberbrunn, Tirol) 17 geflüchtete Bewohner*innen in den Hungerstreik getreten waren. Der Hungerstreik war ein selbstorganisierter Protest von Geflüchteten gegen ihre Unterbringung in einem extrem abgelegenen Lager, nahezu allen Mitteln der Selbstbestimmung beraubt. Sie forderten eine nochmalige Überprüfung ihrer Asylanträge, eine Verlegung in reguläre Flüchtlingsunterkünfte in Städten und die Schließung des Lagers Bürglkopf. Der Hungerstreik endete nach rund 40 Tagen. Die einzige positive Änderung, zu der sich die österreichische Regierung durchringen konnte, war, dass seit dem Hungerstreik zumindest keine Minderjährigen mehr am Bürglkopf untergebracht werden. Ansonsten ist die Situation auch über 3 Jahre später noch nahezu unverändert, mit dem einzigen Unterschied, dass sich heute stets zwischen 80 und 110 Personen am Bürglkopf befinden (zur Zeit des Hungerstreiks waren es 20-30). Während des Hungerstreiks organisierte die damals frisch gegründete Initative für 10 Tage ein Protestzelt vor dem Landesmuseum in Innsbruck. Hier traten Menschen solidarisch in mehrtägige Hungerstreiks. Auch versuchten wir von hier aus, Medienarbeit zu organisieren, verteilten Flyer und organisierten etwa eine Kundgebung in Fieberbrunn mit den Hungerstreikenden. Seit dem Ende des Hungerstreiks hat sich die Arbeit der Initiative verändert. Wir sehen unsere Aufgabe zum einen in monatlichen Fahrten zum Lager Bürglkopf. Hier geht es sowohl darum – im Rahmen unserer Möglichkeiten – kleine Hilfeleistungen für die Leute vor Ort zu bieten (Handys, Handyguthaben, Tabak, im Winter Kleidung usw.) als auch darum, die Isolation zu durchbrechen und dafür zu sorgen, dass neue Missstände oder schlicht Veränderungen am Bürglkopf an die Öffentlichkeit kommen und das Lager nicht zu einer Black Box wird. Zum anderen versuchen wir eine gewisse Öffentlichkeit für das Thema der Bedingungen am Bürglkopf aufrechtzuerhalten, stehen als Art Ansprechpartner*innen oder Mittelsleute zu den Bewohner*innen für Presse oder andere Interessierte zur Verfügung, halten Reden auf Demonstrationen usw.
Auf einer allgemeineren Ebene antirassistischer Kämpfe widmen wir uns – in geringem Maße – auch der Arbeit und Organisierung gegen das herrschende Asylsystem in Österreich und Europa mit all den konkreten Folgen (Lagersystem, Abschottung, ständige Abschiebebedrohung, Illegalisierung von Aufenthalt etc.).