Was heißt das eigentlich?
Vor rund 150 Jahren entstand der Kapitalismus. Diese Art des Wirtschaftens kommt aus Europa und wurde dem gesamten Planeten aufgezwungen.
Vereinfacht formuliert bedeutet Kapitalismus, dass die Gesellschaft in zwei Gruppen aufgeteilt wird: jene die besitzen und jene die arbeiten. Der Unterschied liegt darin, dass besitzende Menschen über Produktionsmittel (z.B. Fabriken, große Unernehmen usw.) verfügen, welche für sie einen Profit erzeugen. Die nicht-besitzenden Menschen hingegen, müssen ihre Arbeitskraft an die Besitzenden verkaufen, um überleben zu können. Der Profit entsteht dadurch, dass die Arbeiter*innen nicht den gesamten Gewinn ausbezahlt bekommen, denn sie produzieren.
Um diese Ausbeutung als normal darzustellen, benutzt der Kapitalismus verschiedene gesellschaftliche Ungleichheiten. Klassenhass (a), das Patriarchat (b) und Rassismus (c) dienen dazu die Gesellschaft zu spalten und Vorurteile zu verbreiten.
a) Proletarische Menschen werden als dumm angesehen und sollen einfache Arbeiten verrichten, für die sie auch nur wenig bezahlt bekommen.
b) Sexismus bedeutet neben sexuellen Belästigungen und Übergriffen auch, das Frauen* für ihre Arbeit weniger bezahlt bekommen, dass sie kaum Eigentum besitzen und dass sie neben ihrer Lohnarbeit noch gratis zu Hause putzen, aufräumen und sich um Kinder kümmern müssen.
c) Migrantsche Menschen haben Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt und durch rassistische Vorurteile bekommen sie meist unterbezahlte Arbeitsplätze.
Die Bedingungen des Kapitalismus werden jedoch nicht von einer kleinen Gruppe von Kapitalist*innen aus einem Hinterzimmer heraus inszeniert. Wir alle stimmen diesen Verhältnissen täglich zu. Das kommt daher, dass unser Wirtschaftssystem so vermittelt wird, als wäre es ganz natürlich – als wäre es die einzige Möglichkeit zusammenzuleben. Doch gab und gibt es Bewegungen, die Widerstand leisten. Sobald Menschen ein Bewusstsein für die Ungerechtigkeiten des Kapitalismus bekommen und sich demensprechend mit anderen organisieren, können die Verhälntisse verändert werden. Das ist auch schon oft passiert. So wurden zum Beispiel Zugeständnisse erkämpft wie das Recht auf bezahlten Krankenstand, das Frauen*wahlrecht oder bestimmte Asylgestze. Leider sind die grundlegenden Ungleichheiten dabei nicht abgeschafft worden.