Hier findest du die Redebeiträge der Demonstration „bis alle Barrieren fallen“ am 03.12.2024
Beitrag 1
Hallo!
Ich heiße Aglaia Parth und ich bin ein Mensch mit Lernschwierigkeiten.
Ich arbeite bei der Beratungs-Stelle Wibs für und von Menschen mit
Lernschwierigkeiten.
Weil früher haben die Menschen ohne Behinderung zu uns gesagt, dass wir geistig behindert sind.
Das finden wir abwertend.
Deswegen nennen wir uns Menschen mit Lernschwierigkeiten schon seit vielen Jahren so.
Ich wohne in meiner barrierefreien Wohnung mit persönlicher Assistenz
Ich rede heute für Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Unsere Forderungen sind:
Wir wollen in keine Sonder-Schulen gehen!
Wir wollen in die Schule gehen wo alle anderen auch hingehen!
Wir wollen in keine Werkstätten für Menschen mit Lernschwierigkeiten arbeiten!
Wir wollen arbeiten wo wir unsere Stärken einsetzen können und wir wollen einen normalen Lohn verdienen wie alle anderen Menschen auch!
Wir wollen in keinem Heim wohnen sondern in barrierefreienWohnungen!
Wir können selber Entscheidungen treffen für unser leben im Alltag
Wir können die Verantwortung für unser leben selbst übernehmen.
Wir brauchen Assistenz damit wir unser leben so leben können wie
wir es wollen!
Wir brauchen die leichte Sprache damit wir alles verstehen
können!
Zum Beispiel bei den Ärzten oder bei Sitzungen wo es um Gesetze
für uns geht
Nichts über uns ohne uns redet mit uns!
Danke für die Aufmerksamkeit!!!!!
Beitrag 2
Hier findest du die Rede in leichter Sprache
Wenn man sich die Stadt Innsbruck heute anschaut und mit dem Zustand von vor 50
Jahren vergleicht, darf man mit Stolz feststellen, dass sich an den Barrieren im
öffentlichen Raum einiges verbessert hat. Viel Überzeugungsarbeit war nötig. Nun ist das Thema aber bereits bei einigen Verantwortlichen angekommen. Ist man als mobilitätsbeeinträchtigte Person oder mit weißem Stock unterwegs, so kann man sich im innerstädtischen Bereich durchaus gut bewegen. Diese äußerlichen, sichtbaren Veränderungen haben auch mit sich gebracht, dass jetzt viel mehr Menschen mit sichtbaren Behinderungen in der Stadt anzutre en sind. Erst durch den Abbau von
Barrieren wird es Menschen mit Behinderung möglich, sich im gemeinsamen sozialen
Raum zu bewegen.
Wenn wir hier von sozialen Räumen sprechen, wollen wir daran erinnern, dass diese
Räume nicht naturgegeben sind. Diese Räume sind alle von Menschen, von uns allen, in einem mehrheitsgesellschaftlichen Gestaltungsprozess künstlich erscha en worden.
Existieren also Barrieren, existieren sie, weil jemand sie bewusst oder unbewusst
erscha en hat.
Das hat wiederum sehr viel mit Bewusstsein zu tun. Bewusstsein darüber, wer, außer mir selbst noch alles in unserer Gemeinschaft den sozialen Raum zu nutzen das Recht hat und welche Rahmenbedingungen diese „ANDEREN“ brauchen. Wenn ich mir die Mühe mache mich damit auseinander zu setzen was meine Mitmenschen benötigen um teilhaben zu können, mache Ich den ersten Schritt um Teilhabe möglich zu machen.
Nun ist das Wissen schon vielfach vorhanden. Es gibt vielfältige Richtlinien, Normen und Empfehlungen die von den Interessenvertreter:innen erkämpft wurden. Beratungsstellen und Expert:innen in eigener Sache informieren und klären auf. Ob es um bauliche Maßnahmen geht, soziale Dienstleistungen, soziale Gerechtigkeit,
Gebärdensprachdolmetschung, Induktionsanlagen, taktile Informationssysteme,
Ruheräume, Deinstitutionalisierung oder Bewusstseinsbildung für den Umgang mit
Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen. Seit Jahrzehnten kämpfen wir für den Abbau von Barrieren und soziale Teilhabe in allen Lebensbereichen.
Wir sagen es schon lange, und wir sagen es laut!
Aber warum sind wir dann nicht schon viel weiter?
Solange für die Mehrheit der Gesellschaft, für die, die wählen gehen dürfen, das Thema Behinderung etwas ist, das nur die „ANDEREN“ betri t, aber nicht einen selbst. Solange bleibt Barrierefreiheit ein „Nice-to-have“. Ein Luxus den wir uns leisten wenn die wirklich wichtigen Dinge erledigt sind. Der Punkt im Wahlprogramm an drittletzter Stelle, wenn das Thema im Wahlprogramm überhaupt vorkommt. Warum sollte es auch höhere Priorität bekommen? Mit dem Thema mobilisiert man keine Wähler. Mit dem Thema mobilisiert man höchstens Spender für Licht ins Dunkel.
Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie diese, die die Menschen daran erinnern:
Teilhabe ist ein Menschenrecht!
Teilhabe setzt Barrierefreiheit voraus!
Und Barrierefreiheit betrift auch dich! Auch wenn du das noch nicht wahrhaben möchtest.
Beitrag 3
Hier findest du den Redebeitrag in leichter Sprache
Liebe Genossinnen! Liebe Freundinnen!
Ich möchte heute auch daran erinnern dass der Kampf gegen Ableismus auch ein Kampf gegen Militarismus, patriarchale Gewalt und Imperialismus ist.
Dass Menschen mit Behinderungen oft am stärksten von Konflikten betroffen sind, ist eine Wirklichkeit die so alt ist wie der Krieg selbst. Wenn du querschnittgelähmt bist, kannst du nicht vor Granatsplittern fliehen. Wenn du gehörlos bist, hörst du die Sirenen nicht, die dich warnen, Schutz zu suchen. In vielen Ländern, die von Kolonialismus, imperialistischer Ausbeutung und Krieg gezeichnet sind, leiden behinderte Menschen besonders unter den katastrophalen Folgen. Sie leben in einem Zustand des permanenten Mangels an medizinischer Versorgung, Sicherheit und
lebensnotwendiger Unterstützung.
Wenn ich morgens nach dem aufwachen meine Vitalwerte messe um sie für meine Therapeutinnen zu dokumentieren, kann ich nicht aufhören, an die behinderten und kranken Menschen in Gaza zu denken, an die Dialysepatientinnen, die mitten in der Behandlung waren, als der Strom abgedreht wurde. An die Kinder, die von Tierfutter leben und weder Brot noch einen Rollstuhl finden können.
Ich scrolle durch die sozialen Medien und sehe die Leichen von Babys, die in einem verlassenen Krankenhaus verwesen, Milchflaschen und Maden neben ihren Betten. Das Grauen ist kaum in Worte zu fassen.
Fast zwei Jahrzehnte israelischer Blockade bedeutete, dass Menschen mit Behinderungen in Gaza schon lange vor dem aktuellen Angriff ohne ausreichende Behandlungen und Hilfsmittel leben mussten. Im vergangenen Jahr hat die Blockade und die systematische Zerstörung der sozialen und zivilen Infrastruktur, Menschen mit Behinderungen noch weiter entzogen was sie zum überleben brauchen.
Von Hilfsmitteln bis hin zu Medikamenten und Spezialnahrung. Andere haben ihre Mobilitätshilfen bei den Bombenangriffen verloren und können nicht entkommen.
Wieviele Menschen verletzt wurden ist unklar, die WHO schätzte aber bereits im Juli diesen Jahres, dass mehr als 100 000 Menschen verletzt wurden und 22.500 davon lebenslange Einschränkungen davontragen werden. Nicht umsonst wird der Völkermord in Gaza immer wieder als “Mass Disabling Event” bezeichnet. Er schafft jeden Tag neue Menschen mit Behinderungen, die Betroffenen sind nicht nur diejenigen die sterben, sondern auch die die überleben. Forschungsergebnisse von Human Rights Watch zu behinderten Kindern in der Region legen diese verheerende Realität offen: Israels Einsatz von Sprengwaffen in dicht besiedelten Gebieten führt
dazu, dass noch mehr Kinder lebenslange Einschränkungen davontragen werden. Die Verletzten müssen lange auf dringend benötigte medizinische Hilfe warten. Viele Kinder mussten ohne Betäubung operiert weren. In den ersten Monaten des Völkermordes allein haben schätzungsweise mehr als 1.000 Kinder in Gaza ein oder beide Beine verloren. Das bedeutet, dass im Durchschnitt mehr als 10 Kinder pro Tag ein Gliedmaß verloren. Erschüttert, angegriffen, dem Sterben überlassen – das ist die Realität für behinderte Menschen in Gaza.
Lasst uns streiten ein Recht auf körperliche Unversertheit!
Für eine Welt ohne Ausbeutung undKrieg!
Eine Welt, in der wir in Gleichheit, Würde und Freiheit leben können!
Gegen den ableistischen Normalzustand!
Hoch die internationale Solidarität!
Beitrag 4
Hier findest du die Rede in leicher Sprache
Ich habe mal gezählt, wie oft mir letzte Woche Hilfe angeboten wurde, 130 Mal. Man
könnte denken, das ist doch nett. Menschen sind einfach hilfsbereit. Aber warum wurde mir die Hilfe angeboten?
Einen Stuhl wegzurücken, den untersten Knopf beim Aufzug zu drücken, Türen zu öffnen, Flaschen zu öffnen, mein eingekauftes einzupacken und vieles mehr.
Man könnte immer noch denken, das ist doch nett.
Aber wäre ich auch gefragt worden, wenn ich ohne Hilfsmittel unterwegs gewesen wäre? Nein.
Ich habe von den 130 Mal, 120 Mal abgelehnt und trotzdem wurde mir 50 Mal geholfen. 50 Mal wurde mein Nein ignoriert. 50-mal dachte eine wildfremde Person, dass sie besser weiß, was ich brauche als ich selbst.
Und wirkt das immer noch so nett? Wem wurde wirklich damit geholfen? Mir auf jeden Fall nicht. Aber die Personen, die geholfen haben, fühlten sich besser.
Die 50 Personen, die mein Nein ignoriert haben, sind immer noch besser als die Personen, die gar nicht gefragt haben. 40-mal in der Woche wurde mir einfach geholfen, ohne dass ich gefragt wurde.
Es ist ein Eingriff in meine Privatsphäre. Ich bekomme fast täglich das Gefühl, dass mein Wort nichts wert ist, wenn man mir meine Einschränkungen ansieht.
Was ist der Output aus dem Ganzen? Ich gehe weniger gerne alleine raus und versuche oft, meine Hilfsmittel nicht mitzunehmen, weil ich Angst habe, dass Menschen sonst
grenzüberschreitend handeln. Das führt dazu, dass ich mich fast täglich über meine Limits pushen muss.
Ich muss mir täglich überlegen, schaue ich auf meine Gesundheit, aber nähme in Kauf, Grenzen überschreitendes Verhalten tolerieren zu müssen oder pushe ich mich über meine Limits und schade meiner Gesundheit, dafür passe ich auf meine Psyche auf.
Niemand sollte sich zwischen sowas entscheiden müssen. Leider ist dass, aber ein Realitiät für viele betroffene. Ich würde mir wünschen, dass Menschen mit Behinderung mehr zugetraut wird und dass ein Nein genauso viel Wertigkeit hat wie bei Menschen ohne Behinderung.
Beitrag 5
Hier findest du die Rede in leichter Sprache
Ich möchte Anonym bleiben. Ich bin 24 Jahre alt. Seit meiner Geburt habe ich
eine hochgradige Innenschwerhörigkeit und trage beidseitig Hörgeräte.
Es ist mir eine Ehre, diese Rede zu halten.
Es ist ein zutiefst Menschenrechtsverletzendes Thema. Es wurde mir das Recht auf
Kommunikation verweigert.
Das Geschehen fand in der Corona Zeit statt. Es galten strenge Maskenpflicht
und Testregeln. Ich war mit meiner Begleitperson in Innsbruck unterwegs, in
der Nähe vom Landhausplatz. Es mussten auch an der frischen Luft FFP2
Masken getragen werden, so dass meine Begleitperson und ich Masken trugen.
Als meine Begleitperson mir etwas sagen möchte, nahm sie kurz die Maske ab,
damit ich das Mundbild lesen kann. Ich lese aufgrund meiner Hörbeeinträchtigung sehr viel von den Lippen ab. Ohne dem Mundbild der sprechenden Person, habe ich keine Chance etwas zu verstehen, was sie sagt.
Als mein Gegenüber die Maske abnahm, kam ein Polizist zu uns und machte uns
dabei aufmerksam, dass die Maske wieder aufgesetzt werden soll. Wir erklärten
ihm freundlich die Situation und dass ich eine Hörbeeinträchtigung habe und
ich soeben das Mundbild bei der Kommunikation brauche. Ich wies sogar
meinen Behindertenausweis vor. Er sagt es sei okay, benötigte aber die
Kontaktdaten meiner Begleitperson. Meine Begleitperson fragte nach, wieso er
diese benötigt. Ich bekam die Unterhaltung nicht mit, da ich aufgrund des
verdeckten Mundbildes nichts verstehen konnte. Meine Begleitperson erzählte
mir, dass er keinen ersichtlichen Grund angab, wieso er die Kontaktdaten
benötigte.
Nach dem Geschehen gingen wir wieder wie gewohnt weiter durch die Innenstadt. Wir gestikulierten viel, da ich ja Lautsprache mit einer Maske nicht
verstand. Als wir Richtung Maria Theresien Straße gingen wollte ich gerne waswissen und meine Begleitperson konnte mir nur darauf antworten, wenn sie die Maske kurz abnahm. Wir bemerkten, dass uns der Polizist die ganze Zeit unauffällig folgte. Es war eine komische Situation.
Nach 1 Monat bekam meine Begleitperson eine Anzeige aufgrund der
Verletzung der Coronamaßnahmen und es stand im Brief, dass die Maske nicht
getragen wurde und verweigert wurde. Wir mussten zuerst überlegen, was an
diesem Tag geschehen ist. Nach mehreren hin und her fiel uns die merkwürdige
Begegnung mit dem Polizisten ein. Wir dachten uns dabei nichts, da wir ja nichts Verbotenes gemacht haben und machten einen Einspruch bis es zu einem Gerichtsverfahren im Verwaltungsgerichtshof kam. Ich recherchierte viel
im Internet, und fragte auch an Beratungsstellen für Gehörlose, wegen einen
Paragraphen und einer Vorgehensweise in solchen Situationen. Es wurde uns
gesagt, dass Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung und deren Begleitperson
ausgenommen sind, eine Maske zu tragen. Es gab auch einen Paragrafen. Das
Verfassungsgerichtshof bat mir keinen Gebärdendolmetscher oder Schriftdolmetscher an. Ich musste 3 Mal vor Gericht eine Aussage halten. Ich erklärte so gut es ging, dass Kommunikation ein Grundrecht bzw. ein Menschenrecht und ein Grundbedürfnis ist. Ich legte auch den Paragrafen vor.
Leider ging es nicht gut aus. Der junge Polizist, der unsere Kontaktdaten
benötigte an diesem Tag wurde befördert. Beim Gerichtsverfahren konnte man
ihm kaum mehr in die Augen schauen bzw. einen Blickkontakt herstellen. Wir
mussten 3.000 Euro Strafe zahlen. Nur weil meine Begleitperson mir etwas
erklären wollte und dabei die Maske abnahm, um mit mir eine Kommunikation
zu ermöglichen. Dieses Geschehen macht mich wütend und zugleich traurig.
Der Gedanke, wie gewisse Menschen die eigentlich einen guten/ sicheren Job
machen sollen, ihre Rolle missbrauchen, nur um den Weg ihrer Karriere zu erhöhen/ befördern. Und das an uns und besonders an Menschen mit einer
Behinderung.
Danke fürs Zuhören
Beitrag 6
Rapunzel neu verföhnt oder wieso ein Mensch Träume haben soll, will und kann und wieso es auch an der Gesellschaft liegt, dass diese verwirklicht werden! Und was das alles mit dem Tag, der Menschen
mit Behinderungen zu tun hat!
Also ich wollte euch fragen ob ihr den Disneyfilm Rapunzel neu verföhnt kennt?
In diesem Film bricht Rapunzel aus dem Turm aus, in dem sie von einer bösen Hexe gefangen wird und kommt mit einem Dieb der – Spoileralarm – sich in sie verliebt, in eine Spelunke/ Bar ,wo ganz viele Diebe sind!
Die Diebe sind eigentlich ganz nett Kerle, obwohl sie auch dunkle Seiten haben. Und abseits von der Gehirnwäsche eines Tink Tanks, der aus der Traumfabrik Disney kommt, geht es in der Szene um folgendes:
diese Diebe, die auch kriminell sind und auch eine Behinderung haben – einer hat zum Beispiel 6 Zehen – einer hat einen Haken als Hand… Also alle diese Menschen haben Träume und wollen diese Träume leben.
Sie wollen sich nicht damit abfinden, dass sie Banditen sind und nicht von der Gesellschaft anerkannt, sie wollen sich verlieben und Klavier spielen obwohl sie nur eine Hand haben und 6 Zehen! Nein diese Zeichtrickfiguren sind Menschen, Banditen, Menschen mit Behinderungen aber auch Täumer! Sie singen von Träumen, die jeder Mensch hat:
Hilarion Petzold bennt in seinen Forschungen über die Säulen der Identität jedes Menschen die da wären:
körperliche Unversehrtheit, der Wunsch finanzielle abgesichtert zu sein, den Wunsch nach Beziehung, nach Nähe Bindung. Dazu gehören auch der Wunsch nach einer sinnstiftende Aufgaben und der Wunsch nach ein für sich funktionierendes und eine tragendes Wertesystem einer Persönlichkeit!
Ich glaube diese Wünsche habe ich alle, nach diesen Säulen der Identität und auch alle anderen Menschen mit Behinderung und alle Menschen! Diese Säulen der Persönlichkeit sind mit den Träumen von allen Menschen besetzt!
Und genau zu diese Säulen da, müssen wir hinschauen, wenn wir die heutigen politischen Entwicklungen in unserem Land anschauen! Es wird schon in die Richtung gearbeitet, die Inklusion ermöglicht wird und barrierefreies Bauen und alle diese Dinge. Aber heute müssen wir uns fragen: soll Glück für einige Wenige möglich sein, oder soll das vermeintlich „fehlerhafte“ ausgemerzt werden, weil schauen wir uns die
Entwicklungen an?
Ich glaube, dass das niemand wirklich will, aber es gibt den assitierten Suizid in Österreich und ja es stimmt:
es ist ein Aspekt, dass man Leiden verkürzen kann. Aber es gibt auch den anderen Aspekt, dass es den asssitierten Suizid gibt, der ermöglicht, dass Menschen mit Behinderung sich für die folgenden Punkte entscheiden, die ich hier nun benne: Wir als Betroffene entscheiden uns wenn die Entwicklung so weiter gehen vielleicht dafür, der Gesellschaft nicht mehr zur „Last“ fallen zu wollen, weil es uns vielleicht mal so
vermittelt wurde. Wenn wir an einer Erkrankungen haben, wenn wir uns als wertlos erachten, weil es so vermittelt wurde und wird. Das vermittelt wird, wir nur wertvoll sind, wenn wir leisten. Die Welt immer weniger Barrieren hat für uns Menschen mit Behinderung und Erkrankung aufgrund von Forschung und Technik, dadurch aber der Druck, zu Leisten immer größer wird. Wir stellen uns dann vielleicht in Frage,
weil wir an einer Erkrankung haben und eine Behinderung haben. Wer weiß dann greifen wir auch zum assistierten Suizid. Ihr glaubt das klingt komisch und ich denke komisch?
Aber nein, in den Beneluxländern ist das schon Gang und Gebe! Und dort sterben schon Jugendliche, die psychisch erkrankt sind am assistierten Suizid! Obwohl denkt nicht, dass ich zynisch sein will, aber Menschen haben auch wenn sie Menschen sind, die eine sog. „Belastung“ sind, sozusagen trotzdem viel Wert für die Gesellschaft!
Und bitte denkt nicht, dass das meine Gedanken/ und Haltungen sind, die ablehnend gegenüber Menschen mit Behinderung sind, also auch gegen mich selbst! Das sind, die Gedanken die in der Gesellschaft da sind:
Was ist wenn man krank ist, oder eine Person mit Behinderung! Was kann ich den Menschen in meinem Umfeld zumuten! Aber nein, ich habe einmal geschrieben:Wenn wir die Dinge so sehen würden wie Menschen aus China, und denkt jetzt nicht, aber same, same, but diffrent. Es wäre aber wunderbar könnten wir Krisen als Chancen sehen: oder einfach auf jeder Baustelle kann etwas Gutes entstehen! Und jetzt zu den
Lösungsvorschlagen, die machbar sind und für alle Menschen möglich, wenn der politische Wille nur da ist und wir in der Bevölkerung Druck machen und uns wehren.
Also wenn wir es so gestalten, dass Menschen mit Fluchthintergrund nicht marginalisiert werden, und Menschen, die eine chronische Erkrankung haben und das wollen und noch können, umgeschult werden und arbeiten dürfen und können, könnte eine Lösung sein! Das in der Zeit wo die Babyboomer jetzt in Pension gehen, Flüchtlinge zum Zug kommen, Menschen die psychisch erkrankt sind, auch am Arbeitsmarkt zum Zug kommen. Wir marginailisierten Gruppen der Bevölkerung, sollten in der Betreuung tätig sein dürfen und in allen andern Sparten wo Arbeitskräftemangel herrscht! Gebt den Menschen Chancen und lasst sie ihre
Täume leben, wenn eine Säule der Indentiät – also die Arbeit- belebt wird, dann belebt diese Säule auch die anderen Säulen! Personalmangel kann kompensiert werden durch Arbeit von Menschen, die marginalisiert sind. Damit können Menschen zusammen arbeiten und gestalten für eine freie, solidarische und inklusive
Gesellschaft: oder machen wir ganz einfach den Bock zum Gärtner. Und ja ich weiß, wir werden uns am Ende nicht alle, alle lieb haben und gut zueinander sein! Wir werden auch weiter streiten und uns nicht mögen, aber wir haben nur diese eine Gesellschaft, nur einander und auch nur diesen einen Planeten und diese eine Zeit etwas tun zu können für uns alle. Aber das wir alle in dieser Welt helfen, die Hilfe brauchen und eine Gesellschaft schaffen die solidarisch ist.. – nicht Grüppchenbildung und Seilschaften – sondern solidarisch, das wäre wunderbar und gelebte Inklusion. Und was ich noch sagen wollte. In der Gesellschaft in der wir zusammenleben herrscht ein massiver Konkurrenzdruck. Erst jetzt ist mir bewusst worden und es
hat mir auch mal ein professionelle Mitarbeiterin zurückgemeldet. Ich oder auch Menschen, die versuchen diese Träume wie im Disneyfilm gezeigt zu verwirklichen, trotz Erkrankung, sind eine Gefahr für diese Menschen mit Behinderung. Für die Menschen mit Erkrankung, die in ihrer Rolle wenn sie Hilfe annehemen
wollen beibehalten wollen. Ich denke ja, das irgendwie jeder gefühlt was beiträgt, manche aber für sich entschieden haben sie möchten sich nicht mehr in dieses Haifischbecken, was der Arbeitsmarkt auch ist reingeworfen werden, weil sie Angst haben. Aber genau das ist der Fehler im System, das Menschen immer Angst haben, oder es ihnen so gut geht, sie auch irgendwie nützlich sind, aber sie in der Komfortzone, immer noch bleiben wollen.- , Deswegen sollte das System geändert werden. Das System sollte nicht auf Angst basieren, das man Fehler macht und diese Fehler, mit Sanktionen geahndet werden. Dieses System sollte für Menschen und für alle Menschen und vor allem für Menschen mit Behinderung unterstützend sein.
Und schlussendlich wollte ich noch sagen, dass man auch fürs Pflegepersonal und auch für die Mitarbeiter, in den Diensten Konkurrenz ist. Jemand der so lange krank war, will nun ein System umgestalten, das Defekte hat und Probleme und vielleicht sogar dir deinen Platz streitig machen? Wenn wir nicht in einer Gesellschaft sind, die offen und solidarisch ist, können wir nicht Menschen unterstützen, dabei im offen sein, und im zugewandt sein. Das es für sie kein Problem ist dass sie – und auch wir lohnarbeitenden Menschen – um Hilfe bitten.
Weil es ist nicht nur der Welttag für Menschen mit Behinderungen, sondern ein Welttag für Menschenrechte für mich! Also für alle Menschen! Also lasst uns zusammenstehen uns füreinander und miteinander füreinander miteinander einsetzen. Also haben wir alle einen Traum, der aus den Säulen der Persönlichkeit
entspringt: den Wunsch körperliche Unversehrtheit. Bindung und Nähe, finanzielle Autonomie. sinnstiftende Aufgabe und Werte. Alles diese Wüsche und Träume haben auch Menschen mit Behinderung mit Lernschwierigkeiten und auch Menschen die psychisch erkrankt sind. Und denkt ihr in einem Land beispielweise wie Russland, wo Nawalny ermordert wurde, gibt es nicht Phänomene wie schwarze Pädagogik? Lassen wir es nicht so weit kommen in Österreich und ihr wisst, dass ich auf den Rechtsruck
anspiele? Und ich weiß bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber ich sorge mich wir sind schon auf dem Weg dahin!
Aber wie der Dieb bei Rapunzel neu verföhnt singt: ich hab nenn Traum, deshalb verwirklichen wir Träume und lassen Menschen auch ihre Menschenrechte angedeihen und leben wir Inklusion und leben wir keine Lippenbekenntnisse.
Und schlussendlich wieder Hollywoddkackscheiß: als Rapunzel dann ihren Dieb heiratet, verwirklichen alle Menschen und auch die Diebe ihre Träume….und sind wir nicht alle im Grunde Diebe mit 6 Zehen?
Beitrag 7
Hier findest du die Rede in leichter Sprache
Hallo danke, dass ihr heute alle gekommen seit, wir sind das 2in1 bestfriend pack Val und Isaac.
Wir wollen euch heute etwas zur Freizeitgestaltung von Menschen mit Behinderungen
erzählen. Es ist schon schwer genug in der momentanen Zeit eine junge Erwachsene Person zu sein wegen der unsichere Lage für LGBTQIA* Personen bzw.Pipoc und die aktuelle politische Lage und die damit einhergehenden Problemen.
Aber ein junger Erwachsener mit Behinderung zu sein ist fast unmöglich. Die Teilhabe an diversen typischen aktivitäten in den 20ern ist absolut nicht gewährleistet, wenn Isaac und ich zusammen in einen club gehen wollen zum Party machen gibt es keinen einzigen Barrierefreien club in ganz Innsbruck und das ist eine frechheit und ignoriert komplett die UN-Behindertenrechtskonvention die Österreich 2008 eigentlich unterzeichnet hat aber absolut nicht umsetzt und darüber sind wir sauer, deshalb stehen wir jetzt hier und fordern unser Recht auf volle Teilhabe in allen Lebensbereichen ein.
Wir wollen auf partys gehen und das nicht nur wenn jemand (Wie ich, dem es am Herzen liegt) Lust hat sich die Mühe zu machen fehlende Barrierefreiheit die ein Grundrecht ist auszugleichen, wir wollen selbstbestimmt unser leben Leben mit persönlicher Assistenz, wir wollen nicht in Werkstätten und zusammengewürfelten WG’s am Rande der Gesellschaft existieren, wir wollen die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen vorallem im Bereich Freizeitgestaltung.
Cafes, Restaurants, Clubs, Schwimmbäder, Vergnügungsparks, kinos und Kulturveranstaltungen wie Theater etc. müssen endlich Barrierefrei werden, und solange die längst überfällige Teilhabe von Memschen mit Behinderungen noch nicht gewährleistet ist wird es immer Menschen wie Val und mich geben, die sich dafür einsetzten werden.
Danke für eure Aufmerksamkeit 🙂
Hier findest du einige der Redebeiträge, welche in Innsbruck gehalten wurden.
Da bei Demos und Kundgebungen nicht immer alle Redebeiträge gehört werden können, gibt es nun hier eine Sammlung zum nachlesen.
25. November 2024
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und genderqueeren Personen