„Hände hoch!“ Verhaftungen und Hausdurchsuchungen bei 6 Genoss*innen in Innsbruck 

Am Donnerstagmorgen dem 26.09. um 4 Uhr in der Früh wurden 5 Personen in Innsbrucker Wohnungen und eine Person mittels genauester Handyortung – wegen dem Vorwurf eine kriminellen Vereinigung nach Paragraf 278 StGB gebildet zu haben – verhaftet. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Innsbruck wurden zudem mit maskierten und schwerbewaffneten Spezialeinheiten in mehreren Wohnungen sowie dem linken Lokal „Il Corvo“ Hausdurchsuchungen durchgeführt.

Mittlerweile wurden alle Beschuldigten wieder freigelassen, nachdem Verhöre sowie gewaltsame ED Behandlungen durchgeführt wurden (mit DNA Entnahme!). Die von Repression Betroffenen blieben standhaft und verweigerten Aussage sowie Mitwirken an der ED Behandlung. 

Alle Hausdurchsuchungen fanden gleichzeitig statt. Dabei wurden alle Durchsuchungen mit einem übertriebenen Maß an Öffentlichkeit durchgeführt, um die Betroffenen vorzuführen und als Kriminelle in der Nachbarschaft zu markieren. Die Anordnung des massiven Aufgebots kam von Staatsanwalt Markus Grüner und dem Tiroler Landesamts für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE). Es wurden Einheiten des Verfassungsschutzes, der Kriminalpolizei, des LSE, der LPD Tirol sowie der EKO Cobra beordert.

Beim Einsatz wurden Menschen mit schweren Waffen bedroht, Spürhunde eingesetzt,sämtliche Wohnungstüren aufgebrochen und jene Zimmertüren eingetreten, die versperrt waren. Der gesamte Einsatz wurde videodokumentiert.

Es wurden komplett willkürliche Durchsuchungen durchgeführt, keine Dokumentationen zugelassen, Privatbereiche nichtanwesender Personen durchsucht und Kontaktaufnahmen mit Bezugspersonen untersagt – auch für nicht Beschuldigte! 

Ausnahmslos alle Personen in den Wohnungen wurden geweckt, auch wenn es völlig klar war, dass sie nichts damit zu tun hatten und mussten ihre Hände nach oben halten. Sie durften sich vorerst – bis sie identifiziert waren – nicht mehr bewegen, während ein Maschinengewehr auf sie gerichtet war. 

Bei Toilettengang mussten die Türen offen bleiben und vielen wurde es verwehrt ihr Zimmer zu verlassen.

Natürlich wurde der Versuch nicht ausgelassen, Datenträgen von nicht- Beschuldigten Personen ebenfalls mitzunehmen. 

Die Verwüstung der durchsuchten Bereiche zeugt vom Respekt, den die Beamten vor den Genoss*innen hatten: keinen! Insgesamt wurden 3 Wohnungstüren und 3 Zimmertüren kaputt gemacht, sowie Regale zerstört und alles „Uninteressante“ am Ende im Chaos liegen gelassen. 

Neben dem Beschlagnahmen von massiv vielen Gegenständen, hauptsächlich elektronische Datenträger und persönliche Hefte oder Kalender, wurden hunderte Fotos angefertigt. Alles was irgendwie verdächtig war – das heißt konkret: einen politischen Inhalt hatte – wurde abgelichtet. Die Wohnungen wurden skizziert und die Pläne ausführlich beschriftet. 

Dass politische Menschen von Demokrat*innen bis hin zu Revolutionär*innen wegen ihrer Theorie und Praxis immer wieder ins Visier der Behörden geraten, ist weder etwas Neues noch wundert es uns. Repression soll die Betroffenen brechen und alle rund herum einschüchtern und vereinzeln. Repression soll handlungsunfähig machen. Repression ist Ausdruck des Klassenkampfes und des ideologischen Kampfes von oben! 

Schon sachlich gesehen ist das Ausmaß der angewendeten Gewalt und die Inszenierung des Einsatzes im Verhältnis zu den Vorwürfen enorm. Die kriminelle Vereinigung wird nämlich aufgrund von einigen Sachbeschädigungen konstruiert – und das geht bereits ab 5.000 Euro Schaden. 

Dazu kommt die politische Bewertung der Verhältnismäßigkeit: 

1. Die Vorwürfe der schweren Sachbeschädigung beziehen sich nämlich auf die Wand der Feminzide und die Farbanschläge auf die ÖVP Zentrale. Was heißt das konkret? Aus den Bekenner*innenschreiben entnehmen wir: für jede tote Frau ein Farbbeutel. Und für diese Farbbeutel, die ermordete Frauen, und damit das Versagen der Österreichischen Politik symbolisieren, ermittelt die Polizei mit tausenden, ja wahrscheinlich zehntausenden Euros? 

Dieses Geld wäre sinnvoller in Gewaltschutz investiert.  Nicht die, die einen Missstand ankreiden sind die Kriminellen sondern die, die ein patriarchales, offensichtlich tödliches System erhalten!

2. Einige der Beschuldigten werden ganz konkret für ihre Rechtshilfe-Aktivitäten als solidarische Vernehmungs- und Prozessbegleiter*innen kriminalisiert. So etwas ist zutiefst antidemokratisch. Wer seine Rechte kennt und dieses Wissen teilt, darf nicht verdächtigt werden.  

Wir verurteilen die Repression und die Angriffe auf unsere Genoss*innen! Wir erkennen sie als Strategie, politische Menschen in der Öffentlichkeit zu kriminalisieren, und als Versuch, die immer stärker werdende soziale Opposition auf der Straße einzuschüchtern. Aber sie können Innsbrucks Linke nicht brechen! Diese Repression wird die Menschen nur stärken. Zielscheibe zu werden heißt auch, etwas richtig gemacht zu haben. 

Getroffen hat es einige, gemeint sind aber alle, die die Herrschenden herausfordern. 

Der Dank geht an jene, die den Genoss*innen solidarisch beiseite gestanden sind und stehen werden. Keine*r ist alleine, denn Solidarität ist unsere Waffe.

Lasst euch nicht einschüchtern sondern im Gegenteil: intensiviert eure Arbeiten und kommt ins Handeln. Es gibt eine Welt zu gewinnen!!

September @Café Lotta

Liebe Alle,
die letzten Monate ist viel passiert bei uns im Café Lotta! Wir haben umgebaut und an einem neuen Konzept gefeilt, welches wir euch im Oktober präsentieren werden. Seid gespannt! Wir freuen uns, den Raum jetzt wieder mit euch gemeinsam zu beleben. Also kommt vorbei, lasst uns Abende zusammen genießen, uns austauschen und verbünden.
Euer Café Lotta Kollektiv

Dear all,
A lot has happened at Café Lotta over the last few months! We have been rebuilding and working on a new concept, which we will present to you in October. Stay tuned! 
We are looking forward to create the space with you again. So come along, let‘s enjoy evenings together, exchange ideas and join forces.
your Café Lotta collective

Kein Vergeben kein Vergessen!

Sonya Massey wird am 6. Juli 2024 vom US-Polizist Sean Grayson in ihrer Wohnung in Springfield mit 3 Schüssen ermordet. Das Bodycamvideo erinnert an eine Exekution, da Sonya kniend in den Kopf geschossen wird.
Im Kontext von steigender Polizeigewalt weltweit ordnen wir diesen Mord politisch ein:
Es handelt sich um einen rassistischen Feminizid an einer psychisch kranken, armen, alleinerziehenden Frau.
Jede einzelne Marginalisierung* hat verstärkt, dass der Polizist am Ende abgedrückt hat. Sonya hatte die Polizei alarmiert, um einen vermeintlichen Einbruch anzuzeigen. 10 Minuten später wurde sie von den Beamten getötet, obwohl von ihr keinerlei Gefahr ausging.
Wir verurteilen diesen Mord und wollen sichtbar machen, dass Polizist*innen weder Freund*in noch Helfer*in sind. Im Gegenteil: Ihr Zweck ist es, die herrschenden Verhältnisse aufrecht zu halten.
In einer Welt, in der ein Leben so wenig wert haben kann, wie das von Sonya Massey, wollen wir nicht leben. Wir müssen die Klassengesellschaft überwinden, damit alle in Gleichheit und Frieden leben können. Das gilt für die USA genauso wie für hier und überall.
In unserer Utopie wird weiterhin Konflikte und schwierige Situationen geben. Doch wer eine Notrufnummer wählt, bekommt echte Hilfe und wird nicht ermordet.
Rest in Power Sonya!


*Marginalisierung ist der gesellschaftliche Effekt von Unterdrückung: z.B. Ausgrenzung oder Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe oder Herkunft, also aufgrund von Rassismus.

Der 10. August ist internationaler Tag gegen den Hexenwahn.

AKTIONSTAG UND DEMO
ANSCHLIESSEND KONZERTE

Der 10. August ist internationaler Tag gegen den Hexenwahn.

Wir gedenken all jenen, welche vertrieben, gefoltert und verbrannt wurden, weil sie für Hexen gehalten worden sind, weil sie Wissen besaßen, weil sie autonom lebten ohne Männer und aus vielen anderen Gründen. Es waren unzählige und wir wollen keine* vergessen! Gewalt gegen FLI*NTAs und ihre Tötung, Feminizide, gibt es bis heute zahlreiche – der feministische Kampf für eine Welt, in der wir in Freiheit, Frieden und Selbstbestimmung leben können, ist leider noch lange nicht vorbei.
Deswegen werden wir am 10. August einen Aktionstag am Ni Una Menos Platz abhalten und dann mit einer lauten Demo durch die Stadt ziehen. Im Anschluss wird es im Café Lotta noch Konzerte geben. Kommt vorbei, informiert euch, esst, trinkt und tanzt mit uns! 🧙

helfende Hände gesucht

Liebe Leute,
Vom 22. Juli bis 10. August steht im Café Lotta ein großer Umbau bevor und dafür würden wir uns sehr über eure helfenden Hände freuen! Du kennst dich mit Elektrik aus, du streichst gerne oder willst dich anderweitig beteiligen? Oder hast du Werkzeuge oder (Bau)Material? Dann melde dich bitte bei uns unter der Mail cafelotta@riseup.net, insta oder direkt bei Personen, die du kennst. Oder komm einfach vorbei, wir werden in der ersten Woche täglich um 15:00 eine kurze Besprechung machen 🙂
Wir freuen uns auf gemeinsames Gestalten.
Liebe Grüsse euer Café Lotta Kollektiv

Offenes Treffen Innsbruck gegen Rechts am 2.7. 19:00

Angst vor dem anhaltenden Rechtsruck? Du willst eine FPÖ-Regierung im Herbst verhindern?
Komm zum Innsbruck gegen Rechts-Bündnistreffen am 2.7. um 19:00 im Stadtteiltreff Wilten!
Wir wollen uns in Gruppen zusammen tun um mit Menschen auf der Straße ins Gespräch zu kommen.
Mögliche Themen und Arbeitsbereiche: Flyer gestalten, Recherche zu politischen Ängsten und wie wir rechten Ideologien mit solidarischen Alternativen begegnen können, konkrete Planung wo/wann/wie kommen wir mit Menschen ins Gespräch, in welche Stadtteile gehen wir, Plakate verteilen, etc.
Wir laden alle Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen, die etwas gegen Faschismus unternehmen wollen ein, zum offenen Treffen zu kommen.

Stadtteiltreff Wilten, Leopoldstraße 33a, 2.7. um 19:00 Uhr