internationaler Tag gegen genderbasierte Gewalt


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!Vivas nos queremos!
Wir wollen uns lebend!
We want us alive!
Den 25. November, int. Tag gegen patriarchale Gewalt, begehen wir dieses Jahr als tirolweites Bündnis in Erinnerung an die Mirabal-Schwestern Patria, Minerva und María.
Diese organisierten in den 50ern den Widerstand gegen den grausamen Diktator der Dominikanischen Republik Rafael Trujillo. An der Universität kämpften die drei Schwestern unter dem Decknamen Las Mariposas (die Schmetterlinge) und liessen sich auch durch die Inhaftierung ihrer ebenfalls politisch aktiven Ehemänner nicht einschüchtern. Sie wurden zu Anführerinnen der Revolution. Ihre Popularität wurde so groß, dass der Diktator einen Aufstand befürchtete. Also plante er einen Hinterhalt zu ihrer Ermordung. Er gestattet ihnen, ihre Ehemänner zu besuchen, um sie auf der Rückfahrt vom Gefängnis, am 25.11.1960, durch den dominikanischen Geheimdienst brutal ermorden zu lassen. Der Anschlag wurde zwar als Autounfall getarnt, doch das Verbrechen klärte sich wurde durch die Familie enttarnt. In ihrer Wut um den Mord an den Schwestern verlor die Bevölkerung die Angst und der Diktator wurde in einem Attentat getötet . Daraufhin fanden die ersten demokratischen Wahlen statt und die finstere Zeit der Diktatur war vorüber. 
Um die Mirabal-Schwestern unvergessen zu machen, riefen lateinamerikanische und karibische Feminist*innen 1981 den 25. November zum Gedenktag für die Opfer patriarchaler Gewalt aus. Seit 1991 ist der Gedenktag von den Vereinten Nationen anerkannt. 
Weltweit sind Frauen*, Mädchen* und queere Menschen auch heut noch massiven patriarchalen Angriffen ausgesetzt. Dabei kann es sich zum Beispiel um häusliche oder partnerschaftliche Gewalt, um sexualisierte Gewalt, um Frauenhandel, um weibliche Genitalverstümmelung oder Zwangsheirat, aber auch um Folter und Repression handeln.
Der Femizid ist die extremste Form davon, er bezeichnet die gezielte und bewusste Tötung von Frauen* aufgrund ihres Geschlechts. Monatlich werden in Österreich etwa 3 Frauen ermordet. Im Jahr 2023 gab es einen neuen Höchststand von 42 Morden an Frauen. Jede dritte Frau in Österreich ist von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. 2023 wurden von den Gewaltschutzzentren 24.330 OpferBetroffene familiärer Gewalt betreut, davon waren ca. 80% Frauen und Kinder.
Diesem Ozean der Unterdrückung entgegnet ein Meer aus Widerstand. Global protestieren demokratische, fortschrittliche und revolutionäre Kräfte und am 25. November und vereinen sich zu einer Welle der Selbstverteidigung gegen patriarchale Gewalt. Denn um eine umfassende Emanzipation zu erkämpfen bedarf es nicht nur des Kampfes gegen jegliche Form patriarchaler Gewalt, sondern auch der Durchsetzung von Geschlechtergerechtigkeit:
Überwindung von Lohndiskriminierung, Geschlechterstereotypen, Doppelbelastung und aller sozial-ökonomischen Benachteiligungen und Ausgrenzungen – sowie Frieden;  in letzter Instanz also die Überwindung des Kapitalismus.
Patria, Minerva und María sind ein Symbol für den Mut, die Anstrengungen und die Opfer aller Frauen* weltweit. Sie erinnern uns an alle Vorreiter*innen, die eine fortschrittliche und demokratische Gesellschaft unter allen Umständen verteidigten und deshalb ermordet wurden. Doch der Kampf um die Freiheit ist so mächtig, dass keine Form von Gewalt sie zerschlagen kann!
Gemeinsam mit unseren Schwestern und Freund*innen weltweit fordern wir unser Leben ein – und damit die bestehenden Umstände heraus! 
Komm auch du mit uns auf die Straße. Wir wollen uns lebend!