Input über Scheitern, Erfahrungen und mögliche Perspektiven.
Im Anschluss Diskussion
Gewalt gegen Frauen*, Mädchen* und Queers geht fast ausschließlich von (Cis-)Männern aus. Dieser Fakt bedeutet für (Cis-)Männer, welche sich für eine geschlechtergerechte Gesellschaft einsetzen, sich ihrer eigenen Rolle im Patriarchat bewusst zu werden und gegen diese Gewalt aktiv zu werden.
Dabei geht es einerseits darum, sozialisierte Verhaltensweisen abzulegen und eigenes gewaltvolles Verhalten zu beenden. Das ist zwar ein erster Schritt, reicht jedoch nicht aus – denn wie jedes gesellschaftliche Problem kann auch patriarchale Unterdrückung nur kollektiv überwunden werden.
Neben der Unterstützung von politischen Aktivitäten gegen patriarchale Gewalt, wie z.B. feministischer Aktionen, der Bewegung gegen Feminizide, Frauen*häuser-Initiativen oder Gewaltschutzprogrammen kann auch eine kritische Männlichkeit_engruppe eine Möglichkeit sein, gemeinsam Reflexion zu betreiben und kollektiv ins Handeln zu kommen.
Wir sind eine Gruppe von (Cis-)Männern aus der linken Bewegung in Innsbruck. Seit rund zwei Jahren treffen wir uns regelmäßig, um z.B. unserer übergriffiges Verhalten zu reflektieren, Täter*innenschutz entgegenzuwirken und im Kleinen feministischen Aktivismus zu unterstützen. Dabei haben wir viele Fehler gemacht, sind an Forderungen unsere flinta*-Genoss*innen gescheitert, haben peinlich berührt geschwiegen oder um den heißen Brei herumgeredet. Gleichzeitig haben wir uns aber auch geöffnet, über unsere Gefühle angefangen zu sprechen, manchmal unsere intimsten Gedankenmuster geteilt und uns gegenseitig kritisiert oder gemeinsame Lösungen gefunden.
Wir wollen euch an diesem Abend unsere bescheidenen Fortschritte präsentieren, von unseren Misserfolgen berichten und über unsere Ziele sprechen. Dabei wollen wir auch unsere Idee an sich, unser Scheitern aber auch unsere (vermeintlichen) Erfolge zur Debatte stellen und würden uns freuen wenn ihr kritisch an der Diskussion teilnehmt.